Minimalismus: 6 Tipps für Anfänger

Taucht ein in die Welt des Minimalismus und lasst euch durch unsere 6 Tipps für Anfänger inspirieren, wie aus „weniger“ wirklich „mehr“ werden kann. Mit unseren Tipps für Anfänger lässt sich Minimalismus step by step in euren Alltag integrieren. Minimalismus kann euch helfen Ballast abzuwerfen und wieder mehr Freude im Wesentlichen zu finden. Jetzt Artikel lesen und direkt ausprobieren!

Und für alle, die sich gerne noch intensiver mit Minimalismus beschäftigen möchten, haben wir ganz unten auch noch 8 Buchempfehlungen für euch. Da ist für jeden etwas dabei!

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Minimalismus vs. Massenkonsum / voller, unordentlicher Kleiderschrank und minimalistischer Kleiderschrank im Kontrast
© PFD (RAS)

Wer kennt es nicht: Man ist im Supermarkt und möchte eigentlich einfach nur seinen Wocheneinkauf erledigen. Doch plötzlich hat man neben all den Lebensmitteln auch noch neue Tupperdosen, ein süßes Spielzeug fürs Kind und drei schöne Duftkerzen auf dem Kassenband liegen. Zu Hause angekommen ploppt am Handy eine Benachrichtigung eures Lieblings-Online-Shops auf. "Nur heute: 10 % Rabatt auf alle Pullover." Auch wenn im Kleiderschrank schon 10 Pullover hängen, da war doch vor kurzem in der Werbung dieser eine besonders coole, in der neuen Farbe ... also los, schnell in den Warenkorb, klick, klick und schon kommt die Bestellbestätigung ... Heutzutage lauern die Angebote überall. Wir bekommen alles, was wir möchten, oft sogar für relativ kleines Geld.

Doch was auf den ersten Blick wie purer Luxus erscheint, hat definitiv auch seine Schattenseiten...

Minimalismus: Was bedeutet das eigentlich?

Minimalismus ist mehr als nur ein Stil oder eine ästhetische Entscheidung; es ist eine Lebensweise, die darauf abzielt, das Wesentliche zu betonen und Überflüssiges zu beseitigen. Im Kern geht es darum, sich von materiellem Ballast zu befreien und den Fokus auf das zu legen, was wirklich wichtig ist – sei es Zeit, Beziehungen, Kreativität oder innere Ruhe. Minimalisten streben danach, ihre Umgebung zu vereinfachen, indem sie unnötige Besitztümer reduzieren und Platz für Erfahrungen und persönliche Entfaltung schaffen. Dieser Ansatz kann nicht nur das physische Umfeld verändern, sondern auch das geistige Wohlbefinden fördern und helfen, Klarheit und Zufriedenheit im Leben zu finden. Minimalismus lädt dazu ein, bewusster zu leben und Prioritäten neu zu setzen, um ein erfüllteres und harmonisches Dasein zu gestalten.

Minimalismus / Chaos vs. Klarheit im Kopf
Minimalismus: Klarheit im Kopf© Ratana21 | AdobeStock_1016077126
Minimalismus: Klarheit im Kopf
© Ratana21 | AdobeStock_1016077126

Minimalismus: Wie und wo fange ich an?

Keine Sorge, in die Welt des Minimalismus einzutauchen, bedeutet nicht von heute auf morgen all seine Besitztümer radikal weggeben zu müssen. Auch heißt es nicht, dass man sich nie wieder etwas Neues kaufen kann.

Viel mehr geht es darum, sich zu reflektieren und sich darüber bewusst zu werden, was man braucht, was einem eigentlich wirklich guttut oder was vielleicht doch eher belastend ist.

Es ist sinnvoll, sich viele kleine Mini-Ziele zu setzen und sich so Schritt für Schritt an einen minimalistischeren Lebensstil zu gewöhnen. Es ist nicht nötig, Minimalismus schwarz und weiß zu betrachten. Minimalismus benötigt keine Perfektion. Auch kleine Veränderungen können auf lange Sicht eine große Auswirkung haben.

Minimalismus: Tipps für Anfänger

1. Tipp: Konsumverhalten reflektieren

Was bringt es, den Kleiderschrank auszumisten, wenn man ihn am nächsten Tag schon wieder mit neuen Teilen füllt? Oft sind es kleine, unbewusste Käufe oder auch größere Impulskäufe, die man sich rückblickend hätte sparen können. Viele Käufe bereiten nur kurzfristig Freude, werden nach kurzer Zeit aber schon wieder vergessen. Um einen besseren Überblick zu bekommen, hilft es sich alle Ausgaben über einen längeren Zeitraum zu notieren. Am Ende jedes Monats schaut man sich seine Liste an und wird feststellen, welche Käufe sich gelohnt haben und welche man in Zukunft lieber sein lassen könnte.

2. Tipp: ans Geld denken

Wer bewusster einkauft, der tut nicht nur seiner Psyche, sondern definitiv auch seinem Geldbeutel etwas Gutes. Minimalistischer zu leben, kann ordentlich Geld sparen. Anstatt sich viele kleine Dinge anzuschaffen, könnte man das Geld in Erlebnisse investieren: Ausflüge, ein neues Hobby oder sogar einen Urlaub. Vielleicht möchtet ihr es auch in die Altersvorsorge stecken.

Minimalismus / weißes Sparschwein mit Kleingeld, hellblauer Hintergrund
Geld sparen mit Minimalismus© Dilok | AdobeStock_432628469
Geld sparen mit Minimalismus
© Dilok | AdobeStock_432628469

3. Tipp: die No-Buy-Challenge

Die No-Buy-Challenge erklärt sich größtenteils schon selber in ihrem Namen. Gerade am Anfang des Minimalismus kann es interessant sein, einfach mal zu testen, wie es wäre, wirklich gar nichts anderes als das Notwendige einzukaufen. Sprich Lebensmittel, Getränke und z.B. Medizin sind erlaubt, aber auf alles andere wird über einen bestimmten Zeitraum verzichtet. Oft kaufen wir nur aus reiner Gewohnheit, doch wenn wir uns bewusst dagegen entscheiden, können wir nicht nur Geld, sondern zum Beispiel auch Zeit sparen, die wir sonst beim Stöbern in Geschäften oder in verschiedenen Online-Shops "verschwendet" hätten.

Die genauen Regeln könnt ihr am besten individuell an euch angepasst aufstellen. Erst mal 2 Wochen oder direkt 1 oder 2 Monate? Möchtet ihr wirklich komplett verzichten oder vielleicht doch einzelne Kategorien wie z. B. Einkäufe fürs Hobby erlauben?

4. Tipp: Newsletter abbestellen und Shopping-Apps löschen

Nehmt euch zum Einstieg in den Minimalismus einmal bewusst Zeit dafür, eure Mails zu durchforsten und bestellt sämtliche Newsletter ab, die euch regelmäßig mit irgendwelchen neuen Schnäppchen-Deals anlocken möchten. Oder aber ihr geht so vor, dass ihr ab sofort jedes Mal, wenn eine solche Mail in eurem Postfach eingeht, direkt auf "Newsletter abbestellen" klickt und diese anschließend löscht. Genauso macht es Sinn, falls vorhanden, sämtliche Shopping-Apps auf eurem Smartphone zu löschen. Oft klicken wir diese nur aus Langweile an, wir wollen ein bisschen Stöbern. Aber umso öfter landen dann doch ein paar Teile ungewollt im Warenkorb und werden schnell auch mal bestellt.

Mit diesen Tipps für Anfänger könnt ihr euch vor gemeinen Verführungen schützen und entscheidet ab sofort selbst, ob und wann ihr einen Online-Shop besuchen möchtet, z. B. wenn ihr gerade etwas kaputt gegangenes oder alt gewordenes ersetzen müsst.

5. Tipp: Qualität vor Quantität

Überlegt euch vor jedem Kauf genau, ob ihr den Gegenstand wirklich benötigt und wie lange er euch wohl Freude bereiten würde. Anstatt z. B. Fast-Fashion zu kaufen macht es beim Minimalismus Sinn, lieber in teurere, hochwertige Kleidung zu investieren. Das mag bei der ersten Anschaffung zwar teurer wirken, kann langfristig aber Geld und Nerven sparen, denn wie man so schön sprichwörtlich sagt: "Wer billig kauft, kauft zwei Mal." Oder im schlimmsten Fall sogar drei oder vier Mal ...

6. Tipp: das Aussortieren

Kiste mit aussortierter Kleidung
Minimalismus: das große Aussortieren© Robert Kneschke| AdobeStock_399743370
Minimalismus: das große Aussortieren
© Robert Kneschke| AdobeStock_399743370

Wer gerade erst in die Thematik des Minimalismus eingestiegen ist, der hat wahrscheinlich noch eine ganze Menge Zeug, das aussortiert werden kann. Zu viel Kleidung, die schon seit Jahren im Schrank hängt, aber nie getragen wird, irgendwelche Deko-Objekte, die in irgendeiner Kiste schon vor langer Zeit in Vergessenheit geraten sind oder manchmal sogar Gegenstände, die direkt vor unserer Nase einstauben, weil wir sie einfach nie benutzen.

Wichtig ist es beim Einstieg in den Minimalismus nicht zu streng mit sich zu sein. Genauso bringt es nichts, beim Aussortieren übereifrig zu werden und dabei vielleicht sogar die ein oder andere Entsorgung zu machen, die wir später bereuen und vielleicht dann sogar wieder neu kaufen wollen oder müssen.

Lasst euch zu Beginn genügend Zeit. Arbeitet euch Raum für Raum, Schrank für Schrank oder sogar Kiste für Kiste vor. Hilfreich ist es, alle Gegenstände in 3 Kategorien zu unterteilen:

  1. Behalten
  2. Weggeben (Verschenken oder Verkaufen)
  3. Wegschmeißen (kaputt/ nicht mehr nutzbar)

Zusatz-Tipp: Wenn ihr euch bei einem Gegenstand noch nicht sicher seid, ob er wegkann, probiert mal aus, ihn im Keller oder an einen anderen im Alltag unzugänglichen Ort zu verstauen. Wenn ihr auch nach Wochen oder Monaten noch nicht nach ihm sucht, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ihr ihn guten Gewissens weggeben könnt.

Frau sitz auf Bett voller Kleidung / Kleiderschrank aussortieren
Minimalismus: beim Aussortieren Ruhe bewahren© wayhome.studio | AdobeStock_570970683
Minimalismus: beim Aussortieren Ruhe bewahren
© wayhome.studio | AdobeStock_570970683

Und ganz wichtig ist: Niemals aufgeben! Manchmal wird das Chaos gefühlt sogar erst noch ein wenig größer, bevor es dann endlich beseitigt ist. Wenn man einmal anfängt auszumisten, kann das auch emotional ganz schön überwältigend sein. Vielleicht tauchen alte Erinnerungen auf, die lange Zeit in euren Schränken vergraben lagen. Vielleicht ist es aber auch einfach die Menge an materiellen Dingen, die sich im Laufe der Jahre angehäuft hat, die sich sehr belastend anfühlt, sobald man beginnt, sich mit dem Thema Minimalismus auseinanderzusetzen. Geht das Ganze ruhig langsam an. Es ist ein Prozess und kein Wettbewerb. Ihr schafft das!

Minimalismus: Buchempfehlungen

Für alle, die gerne noch tiefer ins Thema einsteigen möchten, haben wir hier auch noch 8 Buchempfehlungen zusammengestellt:

Wir hoffen, unsere Anfänger-Tipps haben euch inspiriert und wir wünschen euch ganz viel Freude bei der Umsetzung!

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