«Der letzte Bissen» - der erste Fall eines neuen Wien-Krimis

TV-Ausblick - «Mord in Wien – Der letzte Bissen»
© Anjeza Cikopano/ARD Degeto Film/Allegro Film/dpa

Donnerstagskrimi

Wien (dpa) - Als Mann von altem Adel kennt Carl-Albrecht Nassau sich aus mit der Jagd. «Das ist der sogenannte Bruch – auch der letzte Bissen genannt. Damit ehrt der Jäger sein erlegtes Wild», erklärt der smarte Oberstleutnant (August Wittgenstein, «Ku’damm»-Saga), als er mit seiner ihm bislang unbekannten Ermittler-Kollegin Majorin Malzer (Musical-Darstellerin Caroline Frank) nahe einer Jagdhütte im Wienerwald vor zwei Toten steht.

In deren Mündern stecken kleine blutige Zweige. Fachkundig fügt der junge, doch bereits sehr erprobte Polizist hinzu: «Auch die Anordnung der Tode, erst Pfeile, dann Fangschuss – da hat sich jemand Mühe gegeben.»

Zu sehen ist die österreichisch-deutsche Koproduktion «Mord in Wien: Der letzte Bissen» mit zwei ausdrucksstarken Hauptfiguren am heutigen Donnerstag (24.4.) um 20.15 Uhr in der ARD. In Österreich lief der Krimi mit viel Schmäh schon am Karsamstag.

Bizarr erlegte Waidmänner

Die in die Falle gelockten und bizarr erlegten Waidmänner sind Robert Ehrlacher, Chef einer Sonderabteilung gegen organisierte Kriminalität in Österreich, und Peter März vom dortigen Bundesamt für Verfassungsschutz. 

Es sind also quasi hochrangige Kollegen von Nassau und der älteren, aus einfachen Verhältnissen stammenden, dabei sehr toughen und selbstbewussten Malzer, die mit der Aristokratie ihrerseits höchstens inbrünstige Abneigung verbindet. Es ist denn auch die Innenministerin (Edita Malovcic) persönlich, die hinter der Beauftragung des ungleichen Duos mit der Aufklärung des brisanten Doppelmords steht.

Österreichisch-deutsche Koproduktion 

Unter dem Titel «Der letzte Bissen» und nach dem Drehbuch des Wirtschaftsjournalisten Horst Günther Fiedler hat Regisseurin, Autorin und Produzentin Sabine Derflinger («Der Bozen-Krimi», «Tatort») den Fall als Donnerstagskrimi mit viel österreichischem Lokalkolorit und schlagfertigen Dialogen Genre-gerecht und spannend in Szene gesetzt. 

Wortwechsel-Kostprobe - Nassau: «Ich versuche nur, das Eis zu brechen.» Darauf Malzer: «Ich steh‘ auf Eis.»

Bei entsprechender Zuschauerresonanz soll eine Filmreihe daraus werden, wie die ARD-Degeto-Sprecherin Kerstin Fuchs mitteilt. Somit würde dann die beliebte, seit 2018 laufende Reihe «Der Wien-Krimi: Blind ermittelt» mit Philipp Hochmair und Andreas Guenther dauerhaft Austro-Konkurrenz bekommen.

Tätowierungen einer Ostmafia-Organisation

Nassau, der sich zwar von seiner noblen Herkunft distanziert, jedoch per Hubschrauber vom Familienschloss im Salzburgischen an den Tatort geflogen wird, und Malzer, die mit ihrer kleinen Enkelin in einem Gemeindebau lebt, gerade Urlaub hat und aus dem Freibad herbeigeeilt kommt, machen sich mit Unterstützung der IT-Spezialistin Judith Zimmel (Maya Unger) an die Arbeit.

Viel Zeit zum Kennenlernen haben sie nicht, denn überall lauern Gefahren. Bei der Durchsuchung von Erlachers Wohnung erschießt Nassau einen Angreifer. Der Mann (O-Ton Malzer: «mehr Vorstrafen als Madonna Beauty-OPs») trägt die Tätowierung einer Ostmafia-Organisation, die eigentlich als zerschlagen gilt. Und die gleichen Tattoos entdeckt die urige Gerichtsmedizinerin (Suzanne von Borsody) auch bei ihrer Obduktion der beiden Wienerwald-Opfer.

Immer tiefer graben sich der Oberstleutnant und die Majorin in die Vergangenheit von Ehrlacher und März, die offensichtlich beide über ihre finanziellen Verhältnisse gelebt haben – was die russischstämmigen Brüder Fischer (Anton Pampushnyy und Lenn Kudrjawizki) zunehmend stört. 

Doch neben deren organisierter Kriminalität liegt auch die dunkle Seite von Polizeiarbeitern im Fokus des Filmgeschehens. Zum Glück kann Nassau am Ende - auch dank seiner Familienbande - bei der ebenfalls todesmutig agierenden Malzer punkten.

© dpa-infocom, dpa:250424-930-461954/1

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